Bei Fachkräftemangel kann ich stehts auf den Läbesruum zurückgreifen
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23. August 2024Mein Zivildienst beim Läbesruum – ein fettes Dankeschön!
Mowthran Erambamoorthy – von uns allen Mow genannt – war die letzten neun Monate als Zivildienstleistender beim Läbesruum im Einsatz. Wir wollten von ihm wissen, was er aus dieser Zeit mitnimmt und ob er einen Zivildienst bei uns in der Arbeitsintegration empfehlen kann.
Warum hast du dich für einen Zivildiensteinsatz beim Läbesruum entschieden?
Das war purer Zufall! Zuerst machte ich einen Einsatz in einem Spital in der Chirurgie – um mal einen Einblick in ein anderes Gebiet zu erhalten. Das war eine grossartige Erfahrung. Meinen weiteren Zivildiensteinsatz wollte ich jedoch in meinem Metier – dem KV – machen.
Mein damaliger Vorgesetzter entdeckte dann die Stelle beim Läbesruum und schlug sie mir vor. Schon der Stellenbeschrieb öffnete mir die Augen und weckte das Interesse in mir, es bei einer Non-Profit-Organisation zu versuchen – weswegen ich mich dann bewarb.
Ich finde die Soziale Arbeit, die der Läbesruum leistet, grossartig. Da trage ich gerne dazu bei und bin froh, Teil des Ganzen zu sein. Und so bin ich quasi in den Läbesruum reingerutscht.
Hier darf ich mein Fachwissen als Sachbearbeiter einbringen, indem ich erwerbslose Menschen bei administrativen Arbeiten betreue. So kann ich einen echten Mehrwert schaffen, Menschen unterstützen und gleichzeitig lerne ich ein soziales Unternehmen mit seiner Arbeitsweise kennen – und das erst noch in einem coolen Team!
Wenn du an deine Zeit hier zurückdenkst – was nimmst du aus dieser Zeit mit?
Gute Frage! Was ich sicher mitnehmen kann: Wenn du etwas gibst, bekommst du es auch zurück. Ich nehme auch einige schöne Momente mit. Viele Erinnerungen, aber auch Fachwissen: Im administrativen Bereich konnte ich viel Neues dazulernen und auch einen Einblick in das Thema Arbeitsintegration erhalten. Besonders spannend ist die Erfahrung, was es für eine gute Förderung von Menschen braucht.
Wenn ich an diese neun Monate zurückdenke, denke ich an eine sehr schöne Zeit in einem tollen Umfeld. Obwohl wir tagtäglich mit Menschen zu tun haben, deren Lebenssituationen sehr herausfordernd sind, gibt es auch immer wieder Momente, in denen wir es lustig miteinander haben.
Was war positiv?
Die enorme Wertschätzung! Hier begegnen sich ganz viele verschiedene Menschen mit diversen kulturellen Hintergründen auf Augenhöhe. Gleichzeitig kann man auch mal Witze machen, es miteinander lustig haben und trotzdem auf einer professionellen Ebene bleiben. Die Atmosphäre ist generell sehr friedlich. Man merkt eine Verbundenheit unter- und miteinander.
Was war dein Highlight?
Ein Erfolgserlebnis war der Zukunftstag, den ich organisieren durfte. Das war etwas, dass ich vorher noch nie gemacht hatte. Von A bis Z das ganze organisatorisch zu planen und dann auch an dem Tag auszuführen.
Und dann durfte ich noch bei einem wichtigen Projekt mitarbeiten. Der Läbesruum hat neu Einsatzverträge für die Mitarbeitenden in der Integration eingeführt. Hier konnte ich mein Know-how meiner vorherigen Anstellung bei einem Stellenvermittler einbringen. Dabei fühlte ich mich sehr ernstgenommen.
Gab es auch schwierige Momente?
Jein, es war mehr der Umgang mit gewissen Situationen – das Abgrenzen. Es gibt viele Menschen hier, welche grosse Schicksalsschläge hinter sich haben oder noch immer drinstecken. Es ist nicht immer leicht, dass man hier eine gewisse Distanz behält und gleichzeitig für die Menschen da sein kann.
Wie konntest du damit umgehen?
Ich liess es, so gut es geht, nicht an mich rankommen. Das ist, glaube ich, vor allem eine Kopfsache.
Hast du das Gefühl, dass die neun Monate beim Läbesruum deine berufliche Zukunft beeinflussen werden?
Ich weiss jetzt, dass ich in einem Unternehmen arbeiten will, wo ich zu 100 Prozent dahinterstehen kann. Das konnte ich jetzt beim Läbesruum vollkommen. Das Unternehmensbild vom Läbesruum hat mich sehr geprägt und setzt für andere Unternehmen die Messlatte sehr hoch.
Ich denke, ich werde im Personalwesen bleiben. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen, mal etwas im Sozialen zu machen oder auch im kreativen Bereich. Ich bin gerne eine Stütze für andere Menschen – egal, in welcher Lage diese sind.
Zivildienstleistende sollen dort zum Einsatz kommen, wo der gesellschaftliche Bedarf gross ist. Wo liegt dieser deiner Meinung nach beim Läbesruum?
Ich sehe den Bedarf oder Sinn darin, dass man einerseits Menschen fachlich betreut, ihnen bei der Arbeit hilft und Auskunft gibt. Andererseits gibt es auch die soziale Ebene, in dem man die Menschen auf ihrem Weg in den regulären Arbeitsmarkt begleitet und als Stütze da sein darf. So leisten wir einen Beitrag dazu, dass weniger Menschen erwerbslos oder sozial ausgegrenzt sind – was hoffentlich zu einer inklusiveren und gerechteren Gesellschaft führt.
Man ist hier eben nicht Mitarbeiter X, sondern man ist eine Person, mit der man sprechen kann und es nicht immer um die Arbeit gehen muss. Es können auch andere Themen thematisiert werden. Von dem her denke ich, dass ich hier den Menschen sinnstiftend helfen kann. Primär ist es ein Fördern während der konkreten Arbeit und damit ein Stärken für den regulären Arbeitsmarkt.
Was willst du künftigen Zivildienstleistenden beim Läbesruum mitgeben?
Wenn man liefert und auch Leistung bringt, dann bekommst du auch etwas zurück – und das von Herzen. Das spürt man wirklich. Und man kann sich auf ein aufgestelltes Team freuen – nicht nur beim Personal und Empfang, sondern auch in allen anderen Abteilungen. Es erwartet dich ein sehr harmonisches und offenes Umfeld.
Was möchtest du zum Schluss noch sagen?
Ich danke dem Läbesruum unheimlich, dass ich hier mein Zivi-Einsatz machen durfte! Es war eine sehr schöne Zeit – immer noch. Ich bin jeden Tag gerne aufgestanden und zur Arbeit gekommen – mit dem Wissen, etwas zu tun zu haben und etwas Sinnvolles zu machen. Im Grossen und Ganzen ein mega fettes Dankeschön an alle für die herzliche Offenheit und dass man seit Tag Eins freundlich empfangen wurde. Ich habe mich immer sehr wohl gefühlt. Danke, danke, danke!
Vielen Dank Mow, für deinen tollen Einsatz!
Interview: Noemi Bertet