Spendenanlass 2022
15. November 2022Wenn die (innere) Ruhe fehlt.
4. Mai 2023«Stolz auf meine Arbeit.»
Stefania hat als Bereichsleiterin Malerarbeiten sowohl Erfolge erzielt als auch Herzen gewonnen – bei ihrer Kundschaft, ihren Mitarbeitenden sowie auch bei ihren Arbeitskolleginnen und -kollegen. Lesen Sie hier, wie Stefania Kundenzufriedenheit, Förderung und Familie unter einen Hut bringt – und dabei auch noch entspannt bleibt.
Was hat dich motiviert, beim Läbesruum eine Stelle anzunehmen?
In der Stellenanzeige vom Läbesruum fiel mir die Vision auf: Es ist eine grossartige Aufgabe, Menschen, die keine Arbeit finden, zu unterstützen. Übrigens: Es kommt auch bei herkömmlichen Malerbetrieben vor, dass Mitarbeitende Schwierigkeiten haben. Wenn ich solchen Menschen begegnet bin, habe ich schon bisher immer alles in meiner Macht Stehende getan, um ihnen zu helfen. Ich scheine tatsächlich eine soziale Ader zu haben (schmunzelt). Hier im Läbesruum kann ich die Mitarbeitenden professionell unterstützen, genau das möchte ich.
Wurden deine Erwartungen an deine neue Rolle erfüllt?
Übertroffen. Der Läbesruum hat die Vision von Unterstützung und Förderung auf eine ganz neue Ebene gebracht. Am Anfang fand ich es zwar etwas kompliziert, allerdings erkenne ich jetzt die Ganzheitlichkeit, die dahintersteht. Jede Person wird von einem Gruppenleiter oder einer Gruppenleiterin angeleitet und instruiert. Gleichzeitig erhalten die Mitarbeitenden auch soziale Beratung und bei Bedarf Jobcoaching und Bildung. Dieses umfassende Angebot erfordert natürlich einen stetigen Austausch zwischen den Fachbereichen und dem Team Soziales & Bildung. Das war ganz neu für mich und gab es vorher im Malerbetrieb natürlich nicht (lacht)! Doch ich schätze es sehr.
Gehst du morgens gerne zur Arbeit?
Sehr gerne! Wir haben eine gute Unternehmenskultur und meine Arbeitskollegen und -kolleginnen sind sehr motiviert. Es ist ein fantastisches Miteinander, quer über alle Bereiche hinweg. Nicht nur die Fachbereiche unterstützen einander grossartig, auch mit den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern ist die Zusammenarbeit sehr angenehm und lehrreich. Wir ziehen alle am gleichen Strick. Ausserdem ist es sehr motivierend, an etwas Sinnvollem mitzuwirken. Es ist eben mehr als nur eine Wand anzumalen.
Und wie schaffst du es, Professionalität und Soziales in Waage zu halten?
Ich suche stets möglichst passende Aufträge für meine Mitarbeitenden und schaue immer, dass sie die Aufträge gut und zeitgerecht erledigen können. Das gibt Selbstvertrauen und Freude; es motiviert sie, Neues dazuzulernen. Sollte es mal vorkommen, dass jemand einen schlechten Tag hat, suche ich das Gespräch mit dieser Person. Grundsätzlich bin ich ein geduldiger und lösungsorientierter Mensch. Die Arbeit passt gut zu mir.
Wie entspannst du dich in deiner Freizeit?
Viel Zeit zum Chillen habe ich mit zwei Kindern im Primarschulalter nicht. Doch ich bin sehr gerne mit ihnen im Garten. Die ganze Familie hat Freude an den Hühnern, die wir züchten. Aktuell halten wir 34 Hühner in unserem Hühnerstall. Ich geniesse es sehr, dass ich mein Familien- und Hühnerleben so gut mit meiner Arbeit vereinbaren kann und unterstütze eine gute Work-Life-Balance auch bei meinen Mitarbeitenden.
Warum sollte jemand beim Läbesruum arbeiten?
Die Arbeit beim Läbesruum erfüllt mich als Mitarbeiterin mit Stolz: Ich kann gleichzeitig mit professionellen Malerarbeiten Kundinnen und Kunden glücklich machen und Personen in herausfordernden Lebenslagen unterstützen und fördern. Ich freue mich jedes Mal, wenn eine Integration erfolgreich ist. Das gibt es in einem traditionellen Handwerksbetrieb nicht.
Interview und Text: Keete Wood